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Flughafen Nicelli, Geschichte und Glanz auf der Insel Lido

Erkenntnisse

ZWISCHEN VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT DES ERSTEN ITALIENISCHEN ZIVILFLUGHAFENS

Am nördlichsten Punkt der Insel Lido, in der Nähe von San Nicolò, befindet sich ein kleines Juwel rationaler Architektur, das, wenn es sprechen könnte, sicherlich viele Geschichten zu erzählen hätte. Es handelt sich um den Flughafen Giovanni Nicelli, der 1935 offiziell eingeweiht wurde, aber bereits seit 1926 in Betrieb ist.

 

Seine Geschichte beginnt mit der Geburt der italienischen Zivilluftfahrt am Ende des Ersten Weltkriegs, zu einer Zeit, als sich weder Rom noch Mailand eines eigenen Flugplatzes rühmen konnten. Von hier aus startete 1926 der erste Passagierflug nach Wien.

 

Der Ingenieur Renato Morandi plante den Flughafen als Prestigeobjekt auf nationaler Ebene und machte ihn zum Sitz seiner Gesellschaft Transadriatica, später Ala Littoria und nach dem zweiten Weltkrieg Alitalia.

 

Lange Zeit war der Nicelli der einzige Landeplatz in Venedig. Er war vor allem sehr beliebt bei den Künstlern, die auf der Insel Lido landeten, um an dem kürzlich ins Leben gerufenen Filmfestival teilzunehmen. Ein exklusives Eingangstor zur Lagune, bis Anfang der sechziger Jahre der heutige Marco Polo in Tessera in Betrieb genommen und der Flughafen Lido nur noch für den privaten Flugverkehr genutzt wurde

 

Formen, Farben, Einrichtung: Die Details des Architekten Mario Emmer zusammen mit den Werken des futuristischen Künstlers Tato machen den Nicelli zu einem echten Denkmal der 1930er Jahre. Er wurde im Laufe der Jahre originalgetreu restauriert und man spürt hier auch heute noch den besonderen Charme der Avantgarde. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass die BBC ihn 2014 zu einem der zehn schönsten Flughäfen der Welt kürte.

 

Die vielen Initiativen, die den Flughafen in ein kulturelles Zentrum und den Lido in ein perfektes Ziel für Kunstliebhaber verwandelt haben, tragen zu diesem besonderen Flair bei.
Derzeit beherbergt die Lobby die Ausstellung „The Ever-Present Future of Design“, die von Nina Yashars Nilufar-Galerie kuratiert wird. Ein anregender Dialog zwischen Künstlern und Designern aus Vergangenheit und Gegenwart, der auch die Zukunft der Räume des Nicelli neu definiert.

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